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Lagerprozesse – Ein Überblick

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In den vorhergegangenen Beiträgen wurden die Grundlagen des Logistikmoduls in Business Central erläutert, sodass in den folgenden Beiträgen dieses Grundwissen vorausgesetzt wird. Im Folgenden soll es um die verschiedenen Möglichkeiten gehen, die das ERP-System bietet, um Ware erfolgreich in den eigenen Bestand zu buchen.

Artikel am Lager – Ein Überblick

Damit Artikel für einen späteren verkauf zu verwenden sind, müssen diese über einen definierten Prozess dem eigenen Lagerort zugefügt werden. In den meisten Fällen wird Ware bei einem ausgewählten Lieferanten bestellt. Dieser verschickt die Ware zu einem abgesprochenen Termin, sodass diese schlussendlich am eigenem Standort ankommt. Ab diesem Moment wird die Ware an einen eigenen definierten Lagerprozess weitergereicht, der dafür sorgt, dass eine Buchung im ERP-System erfolgt und die Ware anschließend weiter verwendet werden kann oder, für einen späteren Bedarf, im eigenem Lager verbleibt. Hier bietet Business Central eigene logistische Belege wie z. B. den Wareneingang oder die Einlagerung an, um Ware organisiert und vom Einkauf getrennt im Lager zu organisieren.

Wird im ERP-System ein Bedarf erzeugt und soll somit Ware z. B. für einen Kunden das eigene Lager wieder verlassen, so können verschiedene interne Lagerprozesse angewandt werden, damit die Ware schlussendlich sicher verstaut in einem Paket oder auf einer Palette das eigene Lager verlassen kann. Der Warenausgang stellt für die Logistik daher neue Optionen bereit, die genutzt werden können, um Ware aus dem Lager zu entnehmen. Die Nutzung eigener Logistischer Belege, wie z. B. dem Warenausgang und / oder der Kommissionierung ermöglicht eine organisierte Trennung im eigenem Lager und darüber hinaus zwischen Vertrieb und Lagermitarbeiter. Im wesentlich handelt es sich bei diesem Prozess um den selben, der auch für einen Warenzugang vorgesehen ist, nur, dass dieser die andere Seite, also den Versand, betrachtet.

Business Central bietet insgesamt fünf verschiedene Stufen der eigenen Lagerverwaltung an. Alle Stufen beinhalten eine eigene Komplexität und sind anhand eigener Bedürfnisse am Geschäftsprozess zu nutzen. Dabei kommt es immer darauf an, wie das eigene Lager abgebildet und intern gearbeitet werden soll. Die hier aufgezeigten Stufen sollen als Orientierung für den Anwender dienen und können bei Bedarf auch anderweitig definiert sein.

Nachfolgend werden alle Stufen kurz aufgeführt. Auf jeder dieser Möglichkeiten wird anschließend in einem eigenen Beitrag näher eingegangen, sodass jede Prozessvariante als Möglichkeit zur Abbildung des eigenen Geschäftsprozesses dienen kann.

Lagerstufen – Ein Überblick

Auftrags- bzw. Bestellbezogene Logistik

In dieser sehr einfachen Abbildung des Lagers werden Bestände ausschließlich über eine Einkaufsbestellung von einem Lieferanten zugebucht und über Verkaufsaufträge für einen Kunden abgebucht. Natürlich sind auch andere Belege oder Buchblätter nutzbar. Bei dieser Variante werden keine eigenen Lageraktivitäten erstellt, da das Buchen (liefern) selbst direkt aus einem Beleg heraus gesteuert wird.

Lagereinlagerung & Lagerkommissionierung

Mit Hilfe dieser Abbildung werden Lageraktivitäten in Form einer 1:1 Beziehung aus einem Beleg erzeugt. Einer Einkaufsbestellung liegt also immer eine Lagereinlagerung, einem Verkaufsauftrag immer eine Lagerkommissionierung zugrunde. Beide Lageraktivitäten können direkt aus den jeweiligen Belegen als Lagerbeleg erstellt werden.

Erweiterte Lageraktivitäten mit Warenein- und Ausgang

Diese Variante erlaubt es, eine 1:n Beziehung zu Herkunftsbelegen zu erstellen. So ist es Möglich eine Anzahl beliebiger Einkaufsbestellungen in einem Wareneingang zu bearbeiten. Ebenso kann ein Warenausgang für beliebig viele Verkaufsaufträge erstellt werden.

Erweiterte Lageraktivitäten mit Warenein- und Ausgang zuzüglich Kommissionierung und Einlagerung

Diese Variante nutzt im Lager nicht nur den Warenein- und Ausgang, sondern ebenso die Einlagerung, sowie Kommissionierung dahinter. So wird Ware über einen Wareneingang zugebucht, um anschließend mit Hilfe einer Einlagerung auf den richtigen Lagerplatz eingelagert zu werden. Ebenso muss für einen Verkauf Ware erst Kommissioniert werden, ehe sie über einen Warenausgang ausgebucht werden kann.

Erweiterte Lageraktivitäten auf Grundlage einer WMS-Steuerung

Diese Variante arbeitet mit allen in Business Central möglichen Lagerbelegen und kann darüber hinaus zusätzlich mit Lagerzonen, Lagerklassen, sowie Einlagerungsvorschlägen, Prioritäten und Überwachungen arbeiten.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. SAP Friend

    Danke für den Überblick. Eine gute ERP Software ist wohl immer der Schlüssel zu einer guten Lagerführung.

  2. Lagerheld

    Wenn man nun noch Fix-Lagerplätze nur für eine Artikelnummer freigeben könnte auf die sich auch der Min- und Maximalbestand des Lagerplatzes bezieht, und dann auch nur dieser Lagerplatz für die Einlagerung dieses Artikels vorschlägt, dann wäre es eine große Erleichterung

    1. Cedrik

      Das ERP-System würde diese Abbildung tatsächlich erlauben. Hierbei handelt es sich allerdings um die gesteuerte Lagerabbildung, die hier im Bereich Lager und Logistik viel mehr Möglichkeiten bieten kann.

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